Uneinigkeit bei KV-Verhandlungen der Metaller – Betriebsräte haben Kampfmaßnahmen beschlossen
Weil die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 192.000 Beschäftigten der Metallindustrie auch in der vierten Gesprächsrunde ohne Ergebnis unterbrochen wurden, haben sich rund 1.800 Betriebsräte und Betriebsrätinnen am 25. Oktober in ganz Österreich zu Betriebsräte-Konferenzen getroffen. Sie haben in einer Resolution die Einberufung und Durchführung von Betriebsversammlungen beschlossen.
Dabei waren neben BetriebsrätInnen der Metallindustrie auch welche der Brauindustrie, des Metallgewerbes, der Arbeitskräfteüberlassung und der Eisenbahn – auch in diesen Branchen finden Lohn- und Gehaltsverhandlungen statt.
Aufgeheizte Stimmung
Die ArbeitnehmerInnen sind verärgert. „Trotz einem wirtschaftlichen Rekordjahr haben die Arbeitgeber nur 2,02 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung angeboten, was lediglich der Inflationsabgeltung entspricht. Die Arbeitgeber wollen die ArbeitnehmerInnen nicht an der von ihnen erwirtschafteten Wertschöpfung teilhaben lassen. Das ist eine Verhöhnung der Beschäftigten. Wir halten an unserer Forderung nach fünf Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung fest“, betonen die BetriebsrätInnen der Metallindustrie in der Resolution.
Betriebsversammlungen in ganz Österreich
Hinzu kommt, dass das bisherige Entgegenkommen der Arbeitgeber bei den Arbeitszeitforderungen nicht ausreichend war. Die von den Gewerkschaften geforderte 4-Tage-Woche und die Wahlfreiheit zwischen Zeit und Geld wird von Seiten der Unternehmer ignoriert. „Wir erhöhen nun die Schlagzahl. Nächste Woche werden Betriebsversammlungen einberufen und zwischen 1. und 7. November in der gesamten Metallindustrie durchgeführt. Die Betriebsversammlungen werden zudem nur unterbrochen und können jederzeit wiederaufgenommen werden und in gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen übergehen“, sagen die beiden Verhandlungsleiter Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
Hinter den Kulissen
Im Hintergrund der Kollektivvertrags-Verhandlungen gibt es viel zu tun. Romana Huber, KV-Verhandlerin der GPA-djp, kennt das: „Wir müssen die Betriebsrätinnen und Betriebsräte über den Verlauf der Verhandlungen informieren und immer bereit sein, Beschlüsse des Verhandlungsgremiums bis in die Betriebe zu verbreiten.“ So richtig „stressig“ wird es für Huber, wenn es darum geht, Betriebsrätekonferenzen oder gar Betriebsversammlungen zu organisieren, wie es aktuell der Fall ist.