Einkommensungleichheit zwischen Frauen und Männern
Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern besteht weiterhin. Der Equal Pay Day in Österreich, der Tag an dem Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis arbeiten, findet in Niederösterreich am 20. Oktober statt.
Dies zeigt, dass der Gender Pay Gap, der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern, weiterhin andauert und sich im letzten Jahr nur geringfügig verbessert hat. Wien hat mit dem 11. November den spätesten Equal Pay Day Österreichs. Denn während der österreichweite Gender Pay Gap mit 19,3% höher ist als der EU-Durchschnitt, liegt Wien mit 13,7% darunter. Obwohl die Situation für Wienerinnen damit vergleichsweise besser ist, bleibt die Forderung bedeutend – für mehr Einkommensgerechtigkeit!!
Wie sich diese Ungleichheit in Zukunft entwickeln wird, ins insbesondere aufgrund der prekären Umstände durch die Corona-Pandemie unklar. Einerseits waren Arbeitsbereiche, in welchen viele Frauen tätig sind, wie zum Beispiel persönliche Dienstleistungen oder Tourismus von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen. So waren erstmals mehr Frauen als Männer arbeitslos gemeldet. Auch die Aufteilung von unbezahlter Arbeit wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen intensivierte sich und musste neu verhandelt werden. Andererseits sind vor allem Frauen in sogenannten „systemrelevanten“ Bereichen beschäftigt.
Die Krise hat ein helles Licht darauf geworfen, wie unverzichtbar die Arbeit dieser Menschen für die Gesellschaft ist: Beschäftigte in den Gesundheitsberufen, im Handel, in der Reinigung, in der Kinder- und der 24-Stunden-Betreuung, im Transportwesen oder bei Lieferdiensten halten das Land am Laufen. In vielen dieser Berufe sind allerdings die Arbeitsbedingungen verbesserungswürdig und das Lohnniveau niedrig. In Summe arbeitet rund eine Million Beschäftigte in den sogenannten „systemrelevanten“ Berufen. Alleine die drei Bereiche Einzelhandel, Reinigung oder Lehrerin/Lehrer umfassen mehr als die Hälfte dieser Beschäftigten. In acht von elf Berufen arbeiten überwiegend Frauen. In Summe sind zwei Drittel dieser Leistungsträgerinnen weiblich. Von elf als „systemrelevant“ eingestuften Berufsgruppen haben ausgerechnet jene fünf Gruppen, in denen der Frauenanteil am höchsten ist, Einkommen unter dem österreichischen Durchschnittslohn.
Vor allem Reinigungskräfte mit 76% und Kassakräfte/Regalbetreuerinnen mit 70% kommen mit ihren Einkommen nur knapp oder gar nicht aus. In diesen Berufen ist der Frauen- und MigrantInnen Anteil besonders hoch. Die geringeren Arbeitssunden erklären die geringeren Einkommen nur zum Teil.
Die Problematik der niedrigen Bewertung der Arbeit dieser Leistungsträgerinnen wurde durch die Corona-Pandemie deutlich.
Es braucht eine faire Bezahlung und mehr Gerechtigkeit für Leistungsträgerinnen!!